Portable Apps für Linux

Fast jeder kennt die Portable Apps für Windows und den Mac.
Unter Linux gibt / gab es mit klik und anderen Varianten ähnliche Versuche, die allerdings beinahe alle nicht mehr aktuell sind. Ich habe mich mal drangesetzt und ein bisschen herumexperimentiert mit zunächst statisch gelinkten Programmen und versucht diese "portable" zu machen.
Das erste was mir da in den Sinn kam ist der vor kurzem erschienene Firefox Browser in der Version 3.6.
Da ich nunmal ein User eines auf Ubuntu basierenden Systems bin und ich normalerweise Software sehr gerne ausprobiere bevor ich sie dann direkt installiere, wollte ich den Firefox mal ausprobieren und hab mir das Tarball von der offiziellen Seite geschnappt und dann mal in mein Home Verzeichnis ausgepackt.
Zum Testen dachte ich mir wäre es vielleicht klug, dass es seine config nicht über mein aktuelles .mozilla Profilverzeichnis kopiert und habe es mit einer kleinen aber feinen Umgebungsvariable dazugebracht einen temporären Ordner für das Speichern von Konfigurationen zu verwenden.
Zusammen mit dieser Idee hab ich mich dann rangesetzt und eine 1 Click ausführbare Firefox Datei geschrieben, die den Browser in ein temporäres Verzeichnis kopiert und von dort ausführt. Die bisherige Config bleibt dabei unberührt und alle Daten die dieser Firefox speichert landen im /tmp Verzeichnis. Falls der Browser geschlossen wird entfernt er natürlich richtigerweise die angefallenen Sitzungsdaten und den angelegten temporären Ordner in /tmp .
Ich denke das ist eine recht elegante Methode um Programme die statisch gelinkt sind zu testen ohne viel Aufwand zu verschwenden.(also alle Mozilla Applikationen z.B. Skype, Opera usw. sollten auch klappen) Einzige Abhängigkeit neben den normalen Firefox Abhängigkeiten ist GNU Tar mit der Möglichkeit bzip2 Archive zu entpacken (alle aktuellen Distris können das).
In Zukunft könnte ich mir vorstellen auch eine Option anzubieten die das im home Ordner gespeicherte Mozilla Profil übernimmt, um z.B. Extensions auf ihre Tauglichkeit mit der neuen Software zu testen, ohne dass Veränderungen dort direkt hineingeschrieben werden. Dies wäre mit Hilfe von UnionFS elegant realisierbar. Nicht immer ganz Narrensicher dafür auch möglich (man nimmt einen kleinen Zeitverlust in Kauf) man dupliziert das Mozilla Profil und löscht die Kopie falls gewollt nach der Sitzung.

Zum Testen und ausprobieren habe ich auch eine nicht statische Software ausprobiert, wie Transmission 1.82, dass es derzeit nicht in den Repos von Ubuntu weder Karmic noch Lucid gibt. Es funktioniert unter einem normalen Ubuntu, dass bereits alle Abhängigkeiten von Transmission erfüllt sehr gut auf die gleiche Art und Weise wie der Firefox. Die Portierbarkeit auf Systeme die die Abhängigkeiten aber nicht erfüllen ist erwartungsgemäß gering. Hier müssten wahrscheinlich die aus Klik und anderen Projekten entstandenen Ideen umgesetzt werden um solche Probleme auf den Zahn zu fühlen. Aber das will ich so weit wie möglich umgehen, indem ich die Software speziell für einen Linux Distributionsreigen anpasse. Da die meisten Linux Distris derzeit eh beinahe immer alle die gleichen Systemlibraries benutzen würde das auch (theoretisch) gehen. Doppelte Libraries die zum einen mitgeliefert werden und zum anderen auch im System evtl. vorhanden sind stören zwar etwas mein Gemüt, währen aber verkraftbar.


Download des Firefox Scripts gibts hier: Download (9.5 MB)
Update: Download des Thunderbird Scripts : Download (10 MB)
Anweisung um es laufen zu lassen. Einfach ausführen. (Ausführbar muss es evtl. gemacht werden)
Hier ein Video, dass das ganze nochmal anschaulich zeigt und erklärt:



Was haltet ihr von der Idee von Portable Apps unter Linux (respektive der Ubuntu/Debian Distribution) ?




ZevenOS: Deskbar mal dynamisch

Seit ZevenOS 2.0 ist das Deskbarmenü nicht mehr dynamisch. Das hat den Nachteil, das neu installierte Anwendungen dort nicht auftauchen, sondern mit dem Anwendungsfinder(unter Zubehör) geöffnet werden müssen. Der Vorteil dieser Methodik ist die Sauberkeit des Menüs. Man wird nicht mit sinnlosen neuen Menüordnern und Unterordnern gestört, die sich die Anwendungsentwickler für ihr Programm ausgedacht haben. Außerdem tauchen Einträge nicht direkt tausendfach in verschiedenen Untermenüs auf und machen es so unnötig groß. Trotzdem wollten einige Anwender ihre Programme in das Menü hinzufügen können. Aus diesem Grund habe ich mich mal an die Arbeit gemacht und ein Konzept erarbeitet womit wohl alle recht zufrieden sein können. Die Deskbar verfügt nun über einen Modus, indem sie sich die Verknüpfungen und Unterverzeichnisse des Menüs automatisch aus einem Verzeichnis, dass im Home Ordner abgelegt wird bastelt.


So ist es nun möglich ganz einfach mit einem offenen Dateimanager und dem Anwendungsfinder, sein eigenes Menü zu basteln. Die Untermenüs werden durch Ordner realisiert. Die Verknüpfungen der Programme werden mit den Freedesktop.org Standard .desktop Dateien bewerkstelligt.

Noch befindet sich diese Erweiterung der Deskbar im Prüfstadium und Verbesserungen sowie Integration werden noch eingepflegt. Anwender von ZevenOS 2.0 können sich aber bald auf ein neues Deskbar Feature freuen.

VL(C) Movie Creator

Die VLC Macher, die ja bekannt sind durch ihre "Allesfressenden" Multimediaplayer, arbeitet nun an einem Projekt zur Erstellung eines plattformunabhängigen Video Editors.



Dieser Videoeditor, den es bereits in einer sehr frühen Version im GIT Archiv des Projektes abzuholen gibt, bringt eine Projektverwaltung mit verschiedenen Einstellungen für Auflösungen mit.
Die komplette Oberfläche scheint sich an dem ebenfalls auf QT4 basierenden KDEnLive zu orientieren, das auch eine History Leiste zum direkten Zurückstellen der Änderungen besitzt.
Ansonsten scheint der "Video Creator" wie ein normales Videoschnittprogramm auszusehen. Man kann Clips importieren (auch mehrere), diese auf die Zeitleiste frei verschieben und schneiden. Neben dem Clip Preview gibt es dann noch ein Project Preview, dass eine Vorschau des Gesamtvideos bietet. 
Rendern lässt sich das Video wohl mit der bereits aus VLC bekannten Rendering Option. So kann man davon ausgehen, dass viele aktuelle Videoformate unterstützt werden. Momentan ist der Funktionsumfang nicht viel größer als der von Avidemux, aber dafür ist die Bedienung ein wenig zugänglicher. (für alle die schonmal mit einem Videoschnittprogramm gearbeitet haben)

In den nächsten Wochen und Monaten sind mit ersten offiziellen Releases zu rechnen die einen ersten breiteren Testeindruck hinterlassen können. Die Erfolgsaussichten auch auf der bisher sehr stiefmütterlich behandelten Linux Plattform ein vernünftiges, stabiles und einfach zu bedienendes Videoschnittprogramm hinzubekommen, könnten das Projekt beflügeln. Evtl. wird auch Ubuntu diese Alternative im Blick haben, wenn es um die Auswahl des Video-Editors für die nächste Ubuntu Version geht. (Momentan sind dort OpenShot (was jedoch nicht paketiert ist) und PiTiVi im Gespräch)
Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Seite vlmc.org