Warum Canonical "eigene" Hardware bauen sollte

Viele sind derzeit verärgert, über den etwas plump wirkenden Versuch Canonicals, Geld mit Amazon Werbung in der Dash zu verdienen.Die Vorgabe Mark Shuttleworths mit Ubuntu Geld zu verdienen scheint nun tatsächlich immer greifbarer, auch für den User, zu werden. Aus diesem Grund habe ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wie Canonical evtl. alternativ richtig viel Geld verdienen könnte. Allerdings ist dieses Vorgehen natürlich mit einer Reihe von Risiken verbunden, die man aber, wenn man wirklich Geld verdienen will, eingehen muss.

Ubuntu Dash in 12.10 mit Amazon Search Plugin


Wenn ich mir so die Geräte und Elektronik der verschiedenen Firmen der letzten Jahre anschaue kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Einnahmen durch Software alleine immer stärker abnehmen oder immer mehr in einen "App" Markt abgedrängt werden, der anders zu funktionieren scheint, als der bisherige Softwaremarkt. Richtig Geld wird eher mit kombinierten Systemen verdient, ein Konzept, dass Apple seit Jahren fährt, aber erst seit einigen Jahren richtig erfolgreich. Die Kombination aus Hardware, sowie darauf zugeschnittener Software, ist wohl eines der Hauptargumente auch derjenigen, die sich jedes neue Apple Produkt holen, egal wie kritisch es auch von Medien und Experten gesehen wird. Das "gute Gefühl" beim Kauf von Apple Geräten, wird aber wohl auch durch die anscheinende Exklusivität hervorgerufen. Ein iPhone ist eben einzigartig und es gibt kein iPhone von HTC, Samsung (na gut, evtl. doch :P), Nokia oder anderen.

HP Veer mit WebOS


Diese Exklusivität hat auch bereits anderen zu reichlich Popularität gebracht. HP beispielsweise hatte relativ gute Kritiken zu ihren WebOS Geräten bekommen und jeder der eines besessen hat, wollte es eigentlich nicht so recht freiwillig hergeben. Leider wurde dies aber, durch die leider immer häufiger auftauchenden Industrie Selbstmörder bzw. Kastrierer, kaputt gemacht.

Die Idee dieses Konzept auch auf Ubuntu umzusetzen liegt also nahe und wird teilweise auch von der Community vorangetrieben. Ein Ubuntu Tablet Beispielsweise oder ein Ubuntu Smartphone, dafür gibt es bereits von der Community erarbeitete Konzepte, die quasi danach schreien Sie umzusetzen.
Ubuntu Tablet Konzept von ~lucasromerodb
Ubuntu Smartphone Konzept
Aber nicht nur für diese neuen Plattformen, auch für die klassische PC Plattform, will die Community wohl etwas mehr Exklusivität hineinzaubern mit speziellen Ubuntu Geräten, wie einem Mini PC oder einem Notebook.
Ubuntu Mini PC Konzept von ~lucasromerodb

Ubuntu Notebook Konzept von Nick Rutledge
Natürlich bin ich nicht so utopisch veranlagt zu denken, Canonical schafft das alleine. Nein, dazu braucht man einen Hardwarepartner. Canonical hat da gleich mehrere die sehr gerne auch Ubuntu pushen. Einer der erfolgreichsten PC Hersteller beispielsweise, Dell, gehört zu diesen Partnern. Von diesem oder anderen Partnerschaften kann man sich durchaus erhoffen, dass das Konzept eines Ubuntu PCs / Notebooks / Smartphones / Tablets umgesetzt werden könnte.
Canonical kann es hier sogar ein wenig Apple nachahmen (was Ihnen ja sowieso schon immer nachgesagt wird) und gleich auch die passende Cloudinfrastruktur, UbuntuOne, auf allen Geräten ausliefern, um so ein einheitliches aber immer noch offenes System anzubieten, dass sich über Geräteklassen synchronisieren lassen kann.
Wem diese Schritte evlt. zu drastisch sein sollten, dem seie gesagt, wenn man es richtig macht, hätte dieser Schritt nicht nur Vorteile für Canonical und Ubuntu, sondern für den ganzen Linux Distributionsmarkt. Würden sich diese Geräte erfolgreich verkaufen, wäre eine Plattform geschaffen auf denen auch andere Linux Distributionen springen könnten und Canonical darauf Konkurenz machen.Natürlich muss Canonical so besonnen sein und die Tugenden der Offenheit, der Zusammenarbeit der Community und andere Ubuntu spezifischer nicht über Board zu werfen.
Ich fürchte aber mit dem aktuellen Schritt den Ubuntu in 12.10 geht, wird man noch etwas warten müssen, bis auch die Jungs und Mädels von Canonical, sowie der wohlwollende Diktator auf Lebenszeit (Benevolent Dictator for Life) Mark Shuttleworth, die Chance erkennen mit Hardware und Software zu punkten.
Will Canonical sich aber im Heimnutzerbereich behaupten müssen sie, aus meiner Sicht, diesen Schritt früher oder später gehen um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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